Paris war diesen Sommer nicht nur sportlich auf Höchstleistung eingestellt, sondern auch medizinisch top vorbereitet: 1.300 zusätzliche Krankenhausbetten, erweiterte Öffnungszeiten in sieben Gesundheitszentren, und verstärkte Rettungsdienste samt ärztlichen Leitstellen standen bereit. Dazu gab es eine spezielle Tagesklinik für Athleten und ein großes medizinisches Zentrum für das Team hinter den Kulissen.
Im Nachblick brachte dann eine Hitzewelle die ärztlichen Betreuer mit hitzebedingten Erkrankungen ins Schwitzen, einige Fällen von COVID-19 traten auf, die üblichen sportbedingten Verletzungen und als einem der auffälligsten Notfälle der Kollaps einer Schwimmerin.
Aber blicken wir mal zurück: Wie sah das Ganze in der Antike aus, als die Medizin noch keine Hightech-Geräte kannte?
Nun, Ärzte spielten auch bei den antiken Olympischen Spielen eine zentrale Rolle, die schon mit der intensiven Vorbereitung der Athleten über etwa zehn Monate begann, wobei sie oft gleichzeitig als Trainer fungierten. Während der Olympischen Spiele selbst waren die Ärzte unverzichtbar für die Behandlung von Verletzungen, die bei den oft brutalen Wettkämpfen auftraten. Die ärztlichen Methoden waren allerdings ebenso antik wie die Spiele selbst: Einen verstauchten Fußknöchel mit Aderlass zu behandeln ist heute Gott sei Dank nicht mehr üblich….
Arndt, Karl-Hans; Arndt, Christel: Olympia und die Medizin: Aderlass und Salbeneinreibung. Dtsch Arztebl 2000
https://www.aerzteblatt.de/archiv/24228/Olympia-und-die-Medizin-Aderlass-und-Salbeneinreibung