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Der Duft der Erinnerung

Denken auch Sie bei einem bestimmten Geruch unwill­kür­lich an einen spezi­ellen Ort oder eine Person? Gedächtnis und Geruch sind auf eine Weise verbunden, die wir noch nicht voll­ständig durchschauen.

Eine neue Studie deutet nun darauf hin, dass Gerüche während des Schla­fens einige Aspekte der kogni­tiven Funk­tion und der für Gedächtnis und Kogni­tion wich­tigen Schalt­kreise positiv beein­flussen können.

Bei der ameri­ka­ni­schen Studie wurden ältere Erwach­sene über ein halbes Jahr jede Nacht 2 Stunden lang mit verschie­denen äthe­ri­schen Ölen „beduftet“ – was eine statis­tisch signi­fi­kante Verbes­se­rung der Gedächt­nis­leis­tung verur­sachte. Der Rey Audi­tory Verbal Lear­ning Test attes­tierte eine statis­tisch signi­fi­kante Verbes­se­rung von 226 % im Vergleich zur Kontroll­gruppe. Unter­su­chungen per funk­tio­neller Magnet­re­so­nanz­to­mo­gra­phie (fMRT) zeigten eine verbes­serte Funk­tion des linken Fasci­culus unci­natus, eines Bereichs des Gehirns, der mit Gedächtnis und Kogni­tion in Verbin­dung steht und dessen Funk­tion norma­ler­weise mit dem Alter nachlässt.

Unsere Gedächt­nis­leis­tung durch so einfache Maßnahmen wie Aroma­the­rapie im Schlaf zu verbes­sern, scheint eine verlo­ckende Aussicht. Seien Sie aber bitte vorsichtig beim Selbst­ver­such: Beson­ders für Asth­ma­tiker, Säug­linge und Klein­kinder können die eigent­lich wohl­tu­enden Düfte reizend wirken. Und auch Hunde und Katzen vertragen manche Dämpfe nicht.

Woo, Cynthia C et al. “Over­night olfac­tory enrich­ment using an odorant diffuser improves memory and modi­fies the unci­nate fasci­culus in older adults.” Fron­tiers in neuro­sci­ence 2023.